Ein erfrischendes Bad im Schildkröten-Teich

Wichtelname: Tirill

 

Herkunftsort: Lillesand / Norwegen

 

Wohnort: Bad Wildbad

 

Einzug am: 02.04.2017

 

Familie: Lea und Katharina, Mama Heidi, Papa Oliver


Mein Name ist Tirill und ich bin ein kleiner Wichtel. Meine Heimatstadt ist Lillesand. Das ist eine Hafenstadt in Norwegen. Seit einiger Zeit habe ich in Bad Wildbad mein neues Zuhause, und ich fühle mich hier richtig wohl. Ich lebe bei einer sehr lieben Familie: Mama Heidi und Papa Oliver und die Schwestern Lea und Katharina.

 

Anfangs haben sich Lea und Katharina immer gestritten, weil jede wollte, dass ich in ihr Zimmer einziehe, aber dann hat Mama Heidi einfach ein weiteres Wichtelreich geschaffen. Und nun wohnt im Zimmer nebenan der Wichtel Magnus. Magnus und ich haben uns ganz schnell angefreundet und unternehmen den ganzen Tag tolle Dinge zusammen.

 

Heute war der erste richtig heiße Tag in diesem Jahr. Als Magnus und ich am Mittag aus unserer Wichteltür schlichen, hörten wir ein lautes Kreischen und Lachen und Plätschern. Es waren Lea und Katharina, die draußen im Wasser plantschten. Papa Oliver hatte für die beiden einen großen Pool aufgebaut.

 

„Komm, Magnus, lass uns auch schwimmen gehen“, sagte ich zu meinem Freund. Und dann nahmen wir unsere Schlappen und unser Handtuch und hüpften durch die Terrassentür ins Freie. Wir liefen über die Holzplanken bis zum großen Blumenbeet und klettern dann über den Zaun, der zum Pool führt. Dann standen wir vor dem Pool. „Wie sollen wir denn da hochkommen?“, fragte Magnus und zog die Stirn kraus. So sehr wir uns auch anstrengten, die Außenwand war einfach zu hoch und zu glatt. Das würden wir niemals schaffen!

 

Wir setzten uns auf einen Grasbüschel und schauten den Mädchen zu. Wie gern hätten wir in dem Wasser geplanscht! Während ich grübelte, wie wir es schaffen könnten, auf den Poolrand zu klettern, beobachtete ich die beiden Landschildkröten, die unter einem Busch im Schatten hockten. „Die haben es gut“, dachte ich und beneidete sie um den kleinen, flachen Teich, der in ihrem Gehege eingelassen war.

 

Und plötzlich kam mir eine Idee. Ich hüpfte von dem Grasbüschel.

„Warte hier auf mich, Magnus, ich bin sofort wieder da“, rief ich und lief zurück ins Zimmer. Ich holte meine Wichtel-Leiter und schaffte es ohne Mühe, mitsamt der Leiter in kurzer Zeit wieder bei Magnus zu sein.

 

„Die reicht doch niemals aus. Der Pool ist doch viel zu hoch und die Leiter viel zu kurz“, sagte Magnus und schüttelte den Kopf.

 

„Für den Pool ist die Leiter zu klein, aber ich habe eine viel bessere Idee!“, antwortete ich und trug die Leiter rüber zum Schildkrötengehege, „komm einfach und bring die Handtücher mit!“

 

Ich kletterte über die Umrandung des Schildkrötengeheges, lief zum Teich, stellte die Leiter ins Wasser und lehnte sie an einen Stein.  Magnus kam und wir legten die Handtücher auf den Stein, zogen unsere Schuhe aus und dann stiegen wir hinunter ins erfrischende Wasser.

 

Der kleine Teich war wie für uns gemacht. Wir konnten planschen und schwimmen, und wir sind sogar von den Steinen ins Wasser gesprungen! Die beiden Schildkröten schienen nichts dagegen zu haben, dass wir in ihrem Gehege badeten. Sie hoben nur träge ihre runzligen Köpfe, mampften vom Löwenzahn und legten sich wieder unter ihren Busch.

 

Das war ein richtig toller Tag!

 

Copyright © Kerstin Ursula Lang 2017